BeitragC64AnsichtobenkleinEs war einmal der C64 ... von wegen! Er hat immer noch viele Fans!

Zum ersten Mal sah ich den C64 in einem Versandhauskatalog um 1984. Da kostete der Computer 999 DM, das Diskettenlaufwerk 799 DM und die Datasette (Daten-Kassettenrecorder) 49 DM. Erst bei einem Schulfreund konnte ich den Traumcomputer dieser Zeit richtig bewundern. Wir spielten damals "Archon", eine Art Schach. Bevor man eine Figur des Gegners schlagen konnte, vegrößerte sich das Schachfeld und beide Gegner standen sich gegenüber. Jeder von uns steuerte eine Spielfigur und versuchte den anderen zu treffen. Leider ging dieser Nachmittag zu schnell vorüber und ich hatte abends überhaupt keine Lust, nach Hause zu gehen.

Der Kult-Heimcomputer war bekannt für seine tollen Spiele. Auf vielen Schulhöfen kursierten damals Raubkopien. Diese hatten dann einen Vorspann (sog. Intro oder Demo) von der Crackergruppe oder sie wurden mit einem Kopierprogramm selbst erstellt. Leider sahen viele Jugendliche das Raubkopieren als eine Art Sport und nicht als Diebstahl.

         


Allerdings konnte man mit dem C64 noch viel mehr machen, was Du anhand der Bilder in diesem Beitrag sehen kannst. Mit GEOS gab es sogar ein Betriebssystem mit Fenstern. Am Userport konnten Elektronikfans mit Platinen experimentieren, eigene Speicherchips (sog.EPROMs, vergleichbar mit Speicherkarten oder USB-Sticks) brennen oder ein Akkustikkoppler bzw. Modem anschliessen.Die Übertragungsgeschwindigkeiten waren damals sehr niedrig (1200 Bit pro Sekunde für den Download). Allerdings gab es keine großen Mediendateien wie z.B. Videos, Fotos und MP3's. Der Bildschimtext (BTX) bot nur Texte und grobe Klötzchengrafik, vergleichbar mit dem Videotext.

                   

 
Es gab auch viel Anwendungssoftware, wie z.B. Zeichen- und Musikprogramme, sowie Textverarbeitung. In Computerzeitschriften (z.B. 64'er, Happy Computer, Chip) wurden viele Tricks und Tipps neben seitenlangem Programmcode veröffentlicht. Den mußte man mühsam per Hand eingeben. Später konnte man bei den Verlagen auch Disketten oder Kassetten bestellen.
Um zu sehen, was der C64 alles kann mußt Du nicht gleich ein Gerät ersteigern. Es gibt im Internet Browser-Spiele und Emulatoren. Diese simulieren einen C64 auf einem modernen Computer.

         

         
Technische Daten der ersten C64-Version:
CPU: MOS 6510
Taktfrequenz: 0,985 MHz = 0,000985 GHz in Europa
RAM (Speicher, der gelesen und geschrieben werden kann): 64 Kilobyte = 0,000064 GB
ROM (Speicher, der nur gelesen werden kann): 8 Kilobyte für das Betriebssystem, 8 Kilobyte für die Programmiersprache Basic, 4 Kilobyte für den Zeichensatz
Grafik: 320x200 Pixel, 16 Farben
Sound: SID-Chip Modell 6581 mit 3 Tongeneratoren
Programmiersprache: Commodore Basic V2
Keine Festplatte, Datenträger: steckbare Speichermodule, Musikkassetten, Disketten
Um 1986 gab es den C64C bzw. C64-II mit einem neuen, flachen Gehäusedesign und neuen Chipvarianten, die kompatibel zum Ur-C64 waren.

                   

C64 Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Commodore_64